Donnerstag, 27. März 2014

[Rezension] Letztendlich sind wir dem Universum egal von David Levithan

Autor: David Levithan
Gebundene Ausgabe
Verlag:  Fischer FJB
Seitenzahl: 400 Seiten
Originaltitel: Every Day
Teil einer Reihe? Nein.
Genre: Jugendbuch
Themen: Liebe, Veränderung, Körper, Leben, Alltag, Gefühle, Familie, Zeit, Schicksal, Freundschaft

Preis: 16, 99€ (D)

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Die Geschichte einer ungewöhnlichen ersten großen Liebe – und ein phantastischer Roman, wie er realistischer nicht sein könnte

Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren.

Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?

Wie wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist? (Quelle: Amazon.de)


Bei diesem wunderschönen Cover ist es kein Wunder, dass mir das Buch direkt ins Auge stach, oder? Hier hat der Fischer Verlag wirklich alle Register gezogen und ein sowohl passendes, als auch äußerst ansprechendes Kleid für David Levithans neue Geschichte geschneidert. Die vielen verschiedenen Gesichter zeigen optimal, worum sich der Inhalt dreht und der Titel ist genauso bunt und vielfältig gestaltet, wie das Buch an Facetten bietet. Obwohl ich auch das Originalcover (rechts) sehr passend finde, gefällt mir unsere deutsche Variante noch sehr viel besser und immer, wenn ich nun die ganzen Gesichter anschaue, muss ich an A.s wundervolle Geschichte denken, die sich zwischen den Buchdeckeln versteckt. Eine bezaubernde Aufmachung, die herrlich zum Inhalt passt- Hut ab!


Inzwischen dürfte vielen bekannt sein, dass ich John Green zu meinem absoluten Lieblingen unter den Schriftstellern zähle. Deshalb wurde es Zeit, auch endlich mal ein Buch von David Levithan zur Hand zu nehmen. Wer häufig mal über neues aus der Literaturwelt liest, der wird schon mitbekommen haben, dass diese beiden jungen Herren oftmals in einem Atemzug genannt werden und endlich konnte auch ich mich von Levithans Künsten überzeugen. Was soll ich sagen?- Ich bin hin und weg. Green und Levithan haben beide einen wunderschönen Schreibstil und die beiden zusammen zu nennen, ist von ihrem Stil und ihrem Ideenreichtum her absolut berechtigt. Ich habe mich im Buch gleich am Anfang sehr wohlgefühlt. Federleicht wird man zwischen den Worten ab gesetzt und ist trotzdem gleich mittendrin. Es wird nicht nur romantisch, sondern auch philosophisch, tiefgründig und emotional. All die Kriterien, die für mich ein gutes Jugendbuch auszeichnen und das gepaart mit einer frischen Idee, die so unverbraucht ist, wie keine andere. Ich werde mir schleunigst alle weiteren Bücher dieses Autors besorgen, da er mich einfach vollends begeistern konnte.


Thema/ Inhalt:
Jeder neue Morgen bringt ein neues Leben. A. nimmt jeden Tag eine neue Identität an und verbringt einen Tag im Körper eines anderen. Dabei versucht er möglichst behutsam mit dem Leben seiner "Gastgeber" umzugehen. Doch eines Tages lernt er Rhiannon kennen und nichts ist wie vorher. Auch, wenn A. keinen eigenen Körper hat, er hat seine eigenen Gefühle und ab diesem Tag schlägt sein Herz nur noch für sie. Doch, wie sollen die beiden eine Zukunft haben, wenn A. nicht mal einen Körper hat? Gegen alle Gesetzte des Universums versuchen die beiden ihr Glück und fordern das Schicksal heraus...

Idee/ Umsetzung:
Als ich die Kurzbeschreibung zu diesem Buch las, begannen meine Augen zu funkeln, denn ich finde die Idee einfach so genial, wie kaum eine zuvor. Noch nie habe ich ein Buch in dieser Art lesen dürfen und konnte A. so gut verstehen. Man bekommt einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt, aber gleichzeitig auch in viele verschiedene Leben von Teenagern, in denen A. zu Gast ist. Kein Tag ist wie der andere, und genau das macht bei diesem Jugendbuch einen Großteil der unbändigen, teilweise unterschwelligen Spannung aus. Ich habe mich verstanden gefühlt in jedem einzelnen Wort von Mr. Levithan und dabei selbst intensiv über die philosophischen Ansätze und Fragen in diesem Werk nachgedacht. Wer denkt, hier nur ein Jugendbuch mit einer kreativen Idee vorzufinden, der irrt, dieses Buch bietet viel mehr. Wenn alle anderen Bücher des Autors ebenso lebendig und voller Wahrheit sind, muss ich sie so schnell wie möglich lesen. Denn die spannende Idee wurde noch genialer umgesetzt und auch in leisen Stellen kann man so viel für das eigene Leben herausnehmen. Ein Gesamtpaket, das mich einfach nur glücklich gemacht hat.


Charaktere:
Wie man sich vorstellen kann, gibt es eine Menge Figuren und alle sind so verschieden, am Ende aber doch alle gleich in ihrem Wesen. Bei aller Fülle und allem Facettenreichtum zeigt der Autor durch A. auch die Gemeinsamkeiten aller Teenager auf, man erkennt Muster und schaut in so viele Leben hinein, die alle von Grund auf verschieden sind, aber dennoch allesamt den gleichen Kern haben: Glücklich zu sein. Jeder auf seine Art. Von einer depressiven Suizidgefährdeten, bis hin zu einem aufgeweckten Metaler sind alle Jugendlichen dabei und in dem ein oder anderen findet man sich ein Stück weit wieder. Neben den ganzen Personen, die man für einen Tag begleiten darf, rückt A. einem sehr nah und man fühlt so mit ihm mit. Wie würde man sich selber fühlen, wenn man kein eigenes Leben hat? Nicht, was einem Halt gibt? Mit diesen Gedanken wird man auch selbst konfrontiert und darf dabei eine ganz besondere Liebesgeschichte begleiten, denn Rhiannon ist ebenfalls ein ganz spezielles Mädchen, das mir ebenso wie A. sehr ans Herz gewachsen ist und einen bunten Charakter hat. Niemandem fehlt es an Charakter, wobei ich liebend gerne mehr über alle Figuren erfahren hätte, wie es mit ihnen weitergeht. Aber ebenso wie A. wissen wir das nicht, da wir nur einen Tag haben, um ihr Leben einen Wimpernschlag begleiten zu können. 

Ende:
Es war diesmal wirklich sehr schwer, Abschied zu nehmen. So viele offene Fragen, über die ich bestimmt noch lange nachgrübeln werde. Zu gern wüsste ich, was A. nun macht, wie es ihm geht und ob das Universum es gut mit ihm meint. Aber das steht in den Sternen oder findet Antwort in unserer Fantasie.


Letztendlich sind wir dem Universum egal, aber was ist mit dem Schicksal? Ich bin überglücklich, dass ich dieses wundervolle Buch lesen durfte und ich hoffe man merkt, wie sehr es mir am Herzen liegt. Jeder sollte A.s Geschichte einmal gelesen haben und die Kreativität von David Levithan in jedem Wort spüren. Diese neu erschaffene Welt mit solch vielfältigen Charakteren zu schmücken und dabei die Gefühlswelten und ganz grundlegende Fragen des Lebens nicht außer Acht zu lassen, ist eine Kunst. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, vor allem Jugendlichen zwischen 15 und 17, die Lust auf eine ganz neue Idee mit einer tollen Liebesgeschichte haben. Dieses Buch ist anders, und das ist gut so. Ein neues Buch hat es in meine Kategorie der "Lieblings" geschafft.




Ein großes Dankeschön für dieses wunderschöne Buch an:




David LevithanDavid Levithan, geboren 1972, ist Verleger eines der größten Kinder- und Jugendbuchverlage in den USA und Autor zahlreicher erfolgreicher Jugendbücher, unter anderem ›Will & Will‹ (gemeinsam mit John Green) und ›Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht‹ (mit Rachel Cohn). Er lebt in Hoboken, New Jersey. (Quelle: Amazon.de)

Sonntag, 23. März 2014

[Rezension] Wenn ihr uns findet von Emily Murdoch

Autorin: Emily Murdoch
Gebundene Ausgabe
Originaltitel: If you find me
Teil einer Reihe? Nein.
Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Genre: Jugendbuch
Themen: Wald, Natur, Highschool, Party, Freundschaft Liebe, Familie, Schicksal, Geheimnis

Preis/ neu: 15, 99€ (D)

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Es gibt Geheimnisse, die zu groß sind für das Herz eines Mädchens

Klamotten, Partys, Jungs und Schule: Diese Welt ist Carey und ihrer kleinen Schwester Jenessa völlig fremd. Die Geräusche des Waldes, das beengte und doch so vertraute Zusammenleben im Wohnwagen und die oft tagelange Abwesenheit ihrer Mom – das ist der Alltag der Mädchen, die in einem Trailer tief versteckt inmitten eines Naturschutzgebietes leben. Als Careys und Jenessas Vater die Mädchen zu sich und seiner neuen Familie holt, finden die Tage im Wald ein jähes Ende. Zu jäh für die fünfzehnjährige Carey, die sich daran gewöhnt hat, sich und ihre Schwester durchzubringen und zu beschützen, koste es, was es wolle. Dass der Preis dafür mitunter sehr hoch war, begreift sie erst jetzt durch die liebevolle Anteilnahme ihres Vaters. Weil sie das Geheimnis, das auf ihrem Herzen lastet, nicht für immer verdrängen kann … (Quelle: Amazon.de)


Ich habe mich schon beim ersten Durchblättern des Vorschaukataloges darin verliebt. Das Mädchen auf dem Cover hat so einen entschlossenen, mutigen Gesichtsausdruck, den ich beim Lesen ständig vor Augen hatte, wenn es um Carey ging. Eine wirklich gute Wahl! Dazu kommt die Mischung aus Grau- und Grüntönen im Hintergrund mit dem abgebildeten Baum- der Wald, der genauso zu Carey gehört wie ihre Schwester und ihr Geheimnis. Obwohl ich für gewöhnlich mit Fotocovern auf Kriegsfuß stehe, liebe ich dieses Cover sehr, da es den Inhalt und vor allem die Protagonistin so gut widerspiegelt. Ein großes Kompliment an die Gestalter!


Von einer Debütautorin erwartet man häufig einen Schreibstil, der sich angenehm weglesen lässt, welcher aber insgesamt nichts Herausragendes oder Besonderes darstellt. Bis ich zum Debütroman von Emily Murdoch griff! Nach den ersten Zeilen riecht man schon förmlich die Waldluft und hört die Vögel zwitschern. Sehr bildgewaltig und fesselnd hat mich die Autorin gleich in Careys Welt geführt, aus der ich gar nicht mehr auftauchen wollte. Es ist durchgehend sehr spannend, ihre Geschichte mitzuverfolgen und gerade die emotionalen Stellen sind herrlich sanft und mit viel Feingefühl beschrieben. Ich bin sehr positiv überrascht von diesem tollen Schreibstil mit einer lebhaften Umgebung und viel Spannung, bitte mehr!


Thema/ Inhalt:
Carey lebt seit einigen Jahren mit ihrer kleinen Schwester Jenessa und ihrer Mutter in einem kleinen Trailer mitten im Wald. Sie genießen die Natur und manchmal kehrt ihre Mutter in die Stadt zurück. Doch eines Tages bliebt sie lange verschwunden und ein Mann und eine Frau tauchen bei Carey und Jenessa im Wald auf. Ab diesem Tag ist nichts mehr, wie es vorher war, denn Carey und ihre Schwester begegnen ihrem Vater wieder und sie begibt sich zurück in die ganz normale Teenewelt mit Highschool und vielen Parties. Dabei ist es gar nicht so leicht, ihr bisher gut behütetes Geheimnis zu bewahren und wann beginnt die Lüge, wann endet Verdrängung?

Idee/ Umsetzung:
Was zuerst ein wenig nach Ronja Räubertochter klingen mag, ist in Wahrheit eine gut durchdachte Geschichte mit ganz viel Tiefe und Emotionen. Der Anfang macht einem den Wald so schmackhaft, dass man selbst gar nicht mehr hinaus will und mit Carey und Jenessa auch gleich mitfiebern kann. Die beiden Welten von Natur und Stadtleben prallen aufeinander und es ist keinesfalls ein 0815- Highschool-Jugendbuch, denn der Wald gerät niemals vollkommen aus dem Sichtfeld, da er tief in den Herzen der Mädchen verankert ist. Dass Carey sich erst mal gar nicht in der Schule wohlfühlt, dürfte klar sein, doch was die vielen Wendungen des Buches betrifft, schlängelt sich die Geschichte doch dann und wann in eine überraschende Richtung. Es gibt alles, was zu einem guten Buch gehört- tolle Charaktere, viel Spannung, die richtige Priese Gefühl, Liebe und Überraschung zusammen mit einer grandiosen und unverbrauchten Ausgangsidee. Und fertig ist ein Buch wie dieses. Ich bin sehr froh, dass Mrs. Murdoch sich mit diesem Jugendbuch von der Masse abgrenzt und mir wunderschöne Lesestunden beschert hat. 

Charaktere:
Carey hat mich vom ersten Moment an sehr stark an unsere Liebe Katniss, aus "Die Tribute von Panem" erinnert. Sie ist mutig und ein absolutes Naturmädchen. Auch die enge Beziehung zu ihrer kleinen Schwester ist so herzzerreißend, wie die von Katniss und Prim, aber dennoch unterscheiden sie sich. Viele Protagonistinnen sind sehr perfekt, treffen immer die richtigen Entscheidungen und sind mit sich im Reinen. Carey lässt viele Emotionen zu, die von der Autorin sehr genau beschrieben werden. Sie hat große Angst, eine untrennbare Liebe zu ihrer Schwester und in der Vergangenheit einige Fehler begangen und musste sehr viel durchmachen. Ich habe sie unheimlich liebgewonnen, aber häufig hat sie mir auch sehr leid getan. Auch viele andere Figuren, gerade Jenessa sind zum Knuddeln. Sie redet so gut wie gar nicht und verlässt sich hundert Prozent auf ihre große Schwester. Als der Vater der beiden ins Spiel kommt, kriegen auch die Beziehungen untereinander auf einmal eine ganz neue Facette und man sollte es auf keinen Fall verpassen, diese facettenreichen Charaktere zu erkunden.


Wenn ihr uns findet, uns aus dem Wald holt und unser Leben ändert, dann...?
Was dann mit Carey und Jenessa passieren wird, solltet ihr euch nicht entgehen lassen. So unscheinbar das Cover auch beim ersten Ansehen wirken mag, so spannend, außergewöhnlich und berührend ist die Geschichte zwischen diesen Buchdeckeln und befindet sich ganz abseits des Mainstream. Ich hoffe sehr, dass das Buch die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient, denn Debütautorin Emily Murdoch hat eine wunderschöne, überraschende Jugendlektüre fürs Herz aufs Papier gezaubert. Volle 5 Drachen für dieses Überraschungsei!



Vielen Dank für dieses wunderschöne Buch an:


Über die Autorin:

Emily Murdochs Leidenschaft sind gute Geschichten. Entweder sie liest gerade eine oder sie schreibt selbst. Mit ihrer Familie und zahlreichen Haustieren (unter anderem etlichen Pferden, die sie vor dem Schlachter gerettet hat) lebt sie auf einer Farm in Arizona.

Samstag, 15. März 2014

[Neuzugänge] Von Alex Woods, den wir im phantastischen Indigo fanden und der Leipziger Buchmesse

Hallo ihr Lieben,

Erst einmal ein dickes, fettes: SORRY! 
Die Schule lässt momentan kaum noch Zeit zum Luft holen, geschweige denn Lesen oder Bloggen. Deshalb ein kurzer Post, der sagen soll: Ich bin nicht verschwunden, nur im Stress!
Glücklicherweise habe ich aber die Zeit gefunden, ein paar neue Schmöker willkommen zu heißen:


Ich freue mich wahnsinnig auf die Geschichten zwischen den Buchdeckeln. Wie mir die einzelnen Schätze so gefallen, erfahrt ihr natürlich sobald wie möglich. 

Und nun zu einem weiteren Terminpunkt.
Ich bin auf der Leipziger Buchmesse! Und zwar morgen am Sonntag. Ich freue mich wahnsinnig- meine erste Buchmesse voller Lesungen und Bücher. Und hoffentlich auch einigen von euch? Würde mich freuen, ein paar von euch zu treffen. Wer ist denn da? :-) Also zu finden bin ich auf jeden Fall bei Isabel Abedi, Bettina Belitz und bestimmt noch einigen mehr. 

Ein schönes Wochenende und vielleicht bis morgen?!

Alles Liebe,