Montag, 18. Dezember 2017

[Rezension] Wovon du träumst von Kira Gembri

Hallo ihr Lieben,

willkommen zu der letzten Rezension vor Weihnachten- passend dazu zu einem ganz herzerwärmenden Jugendbuch einer deutschen Autorin, viel Spaß! :-)




Autorin: Kira Gembri

Verlag: Arena
Seitenzahl: 336 Seiten
Genre: Jugendbuch 
Empfohlenes Alter: 14-17 Jahre
Themen: Musik, Taubheit, Freundschaft, Liebe, Leben, Selbstfindung, Abenteuer
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Gebundene Ausgabe 15,00€ (D)









Emilia führt eine Liste von besonderen Träumen: Sie möchte Klavierspielen lernen, ein Konzert besuchen oder einfach nur wissen, wie der Regen klingt. Hinter jedem dieser Punkte steckt für sie jedoch eine große Herausforderung, denn Emilia ist nahezu taub. Dass der Zufall sie ausgerechnet auf Nick treffen lässt, erscheint ihr wie ein schlechter Scherz. Schließlich zeigt der Junge mit dem schiefen Grinsen viel mehr Interesse an Partys als an Musik. Doch während Emilia ihren Träumen nachjagt, begegnen sich die beiden immer wieder - und wie es scheint, sind Nicks laute und Emilias stille Welt gar nicht so weit voneinander entfernt... (Quelle: Amazon.de/Dezember 2017). 

Ich bin schon seit "Wenn du dich traust" ein riesiger Fan von der Gestaltung dieser Bücher. Jedes einzelne von Kira Gembris Büchern, das im Arena Verlag erschienen ist, hat eine ganz wundervolle, verspielte Gestaltung, zuckersüße Titel und noch dazu muss ich unbedingt anmerken, dass ich den Preis ganz unschlagbar finde. Bei den meisten Verlagen sind wir bei Hardcovern bei 20€ angekommen und obwohl dieses hier ebenfalls ein gebundenes Hardcover mit Schutzumschlag ist kostet es 15€- so viel bezahle ich meist für ein broschiertes Buch! Insgesamt einfach wunderschön und für den Geldbeutel absolut zu verschmerzen.

Wie immer in Kira Gembris Büchern geht es um zwei Protagonisten, über die man abwechselnd, Kapitel für Kapitel, liest. Diesmal sind es Emilia und Nick, die sich zufällig auf einer Studentenparty begegnen und am nächsten morgen gemeinsam den Putzdienst aufgebrummt bekommen. Eigentlich können die beiden sich so gar nicht leiden, weil Nick in Emilias Augen ziemlich eingebildet scheint und Emilia meistens nicht mal Nicks Fragen beantwortet, aber dennoch finden die beiden durch einige Zufälle zueinander. Eine wirklich warmherzige Geschichte, die perfekt in die kalte Jahreszeit passt.

   
Ich mochte bisher jedes einzelne Buch dieser Autorin und obwohl man inzwischen nicht mehr überrascht ist, wie die Geschichte aufgebaut ist, habe ich auch das Lesen dieses neuen Jugendbuches wieder sehr genossen. Es gibt immer ein paar besondere Elemente in diesen Geschichten, durch die man neues lernen kann oder einen Denkanstoß bekommt. Hier ist es vor allem Emilias Taubheit, die die Geschichte sehr besonders macht. Ich bin mit diesem Thema noch kaum in Berührung gekommen und so war es sehr interessant zu lesen, wie es sich damit lebt. Mir war gar nicht klar, wie stark das Leben dadurch eingeschränkt wird, welche simplen Alltagssituationen vom Hören bestimmt sind und welche Sorgen und Ängste einen plagen können. Kira Gembri muss sich damit viel auseinandergesetzt haben, denn es ist alles sehr authentisch, informativ und spannend geschildert. Schon häufiger wurden Krankheiten oder ähnliches von der Autorin behandelt und es ist immer wieder schön, dass ihre Geschichten nicht 0815 werden, sondern gespickt sind mit besonderen Themen und Schicksalen.

Mit dem Schreibstil war ich ebenfalls vertraut und bin wieder fix in die Geschichte hineingekommen. Ich würde ihn als unkompliziert, locker und witzig beschreiben, genau das, was bei der Zielgruppe des Buches von Nöten ist, um die Leser bei Lauen zu halten.
Der Verlauf der Geschichte ist spannend, ich mochte die Kombination aus Emilias Taubheit und der großen Thematik Musik, weil das auf den ersten Blick nicht vereinbar scheint, aber hier so schön miteinander verwoben wurde. Die Umsetzung der Thematik ist wirklich gelungen und auch, wenn es kaum super überraschende Wendungen oder rasende Spannung gibt, so ist es durchweg unterhaltend und lässt sich schön und gemütlich lesen.

Nun noch ein paar Worte zu den Hauptfiguren. Emilia ist wie erwähnt taub, ist aber alles andere als eingeschränkt dadurch. Ich habe beim Lesen sehr bewundert, wie klasse sie damit lebt, da sie Lippenlesen sehr gut beherrscht, ihrem Umfeld teilweise sogar vorenthält, dass sie taub ist, und diese es nicht merken. Wir haben es hier mit einer starken Kämpferin zu tun, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, weil sie trotz ihrer Krankheit so schlagfertig ist und das Leben feiert, auch, wenn sie natürlich so gerne hören würde, alleine schon wegen ihrer großen Musik- Leidenschaft.
Nick fand ich am Anfang ehrlicherweise etwas langweilig, er kam wie der typische Bad Boy-Aufreißer- Typ rüber. Mit der Zeit wandelt auch er sich und man erfährt einiges aus seiner Vergangenheit, aber trotz allem wurde ich mit ihm nicht ganz so warm, konnte seine Gedanken oft nicht so nachvollziehen und war eindeutig Team Emilia. Vielleicht liegt es auch an der fehlenden Identifikation mit dem männlichen Geschlecht, aber Nick war nicht mein liebster Charakter. Dafür sind andere Nebenfiguren vom ersten Eindruck her sehr spannend gewesen, blieben aber meist etwas flach, da hätte man glaube ich noch einiges draus schöpfen können, weil die Autorin es total rauf hat, Figuren zu entwerfen.

Mit einigen Abstrichen ist dies nicht mein Lieblingsbuch von Frau Gembri, aber in jedem Fall wieder ein sehr gelungenes Jugendbuch, was super in die angegebene Zielgruppe passt und auch, wenn ich aus dieser leider raus bin, werde ich ihre Bücher weiterhin sehr gerne lesen! :-)

Wovon man bei diesem Buch träumen darf ist eine leichte Lektüre, die perfekt in die winterliche Jahreszeit passt und mit Witz, Charme und besonderen Themen überzeugen kann. Wer gerne über Musik und Jugendlieben liest, oder wissen möchte, was ein taubes Mädchen in Konzertsälen zu suchen hat und wieso Nick am liebsten sein Leben hinschmeißen würde, der sollte sich dieses Buch genauer anschauen und mit Emilia und Nick ein paar schöne Lesestunden verbringen. 










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